Leopold Slaby
Straßenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Leopold Slaby wurde am 15.2.1896 in Wien geboren. Er war Goldarbeiter und Straßenbahner. Leopold Slaby war Soldat im 1. Weltkrieg.
Mitglied der KPÖ, Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Ab 1930 war Leopold Slaby Mitglied der KPÖ. Er wurde am 3.2.1942 verhaftet, am 8.12.1942 zum Tode verurteilt. Leopold Slaby wurde am 30.3.1943 im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Schon in den Jahren 1934 bis 1938 hatte sich der Angeklagte Slaby an der Sammelaktion des Bahnhofs Brigittenau zur Unterstützung festgenommener Kommunisten beteiligt. Kurz nach der Angliederung der Ostmark nahm er nach einer Rücksprache mit Krčmarik die Beitragszahlungen für die KPÖ wieder auf und führte den Beitrag von 1. – bis 2. – RM monatlich bis Ende 1940 an Krčmarik und dann bis zur Jahreswende 1941/1942 an den Betriebszellenleiter Plocek ab. Slaby unterhielt seit 1939 mit Krčmarik und dem KP-Funktionär Sebesta vom Kreis II freundschaftliche Beziehungen. In mehreren Zusammenkünften wurde unter ihnen die jeweilige politische Lage vom kommunistischen Standpunkt aus besprochen. Einmal nahm Slaby auch an einem Vortrag des Sebesta über die politische Lage teil.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien